Die ungewöhnliche Geschichte hinter SOLANGE ICH ATME

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SOLANGE ICH ATME erzählt eine wahre Geschichte über Lebensfreude und eine einzigartige Liebe, die alle Grenzen überwindet. Im Mittelpunkt steht Robin Cavendish, ein Pionier und bemerkenswerter, überlebensgroßer Mann. Mit Ende 20 wurde bei ihm Kinderlähmung diagnostiziert.
 
Doch das Schicksal, den Rest seines Lebens in einem Krankenhausbett verbringen zu müssen, wollte Robin Cavendish nicht akzeptieren. Mithilfe seiner Frau Diana und ihren einfallsreichen Freunden, gelang es ihm, einen Weg zu finden, sein Leben in der Welt weiterzuführen. Unterstützt vom Oxford-Professor Teddy Hall, entwarf Robin Cavendish einen revolutionären Rollstuhl mit einem mobilen Beatmungsgerät. Dank des außergewöhnlichen Rückhalts seiner Frau Diana, setzte sich Robin unermüdlich dafür ein, dass auch andere Menschen ein besseres Leben führen konnten.
 
So bemerkenswert wie Robin und Diana Cavendish – ergreifend gespielt von Andrew Garfield und Claire Foy – ist auch die Entstehungsgeschichte des Films. Produzent Jonathan Cavendish, war schon immer der festen Überzeugung, dass die Lebensgeschichte seines Vaters ein starker Stoff für einen fesselnden Film wäre. Davon konnte er auch Drehbuchautor William Nicholson und seinen Freund und Compagnon Andy Serkis überzeugen. Dass SOLANGE ICH ATME, der ab 19. April in den deutschen Kinos läuft, eine Herzensangelegenheit ist und die Beteiligten hinter der Kamera auch freundschaftlich miteinander verbunden sind, merkt man dem Film an.
 
Von der Idee zum Drehbuch
 
Jonathan Cavendishs Vorhaben nahm konkrete Züge an, als er auf der Bühne eine Aufführung von William Nicholsons Drama „Shadowlands“ sah: „Ich erkannte darin eine kreative Stimme und einen Erzählton, die gut zu einem Film über meine Eltern und deren Lebensgeschichte passen würden. Eine Mischung aus britischem Understatement und emotionaler Komplexität.“
 
Unter den Drehbuchautoren gilt William Nicholson, der unter anderem die Skripts zu „Gladiator“ und „Les Misérables“ schrieb, als Meister des „doppelten Endes“, wie er es selbst nennt. Ein Ende also, in dem es Elemente von Euphorie und Traurigkeit gibt: „Ich habe mir ganz bewusst immer Geschichten ausgesucht, die am Ende diesen emotionalen Widerhaken haben, mit Höhen und Tiefen. Das wirkt für mich authentisch, denn so ist das Leben.“
 
Jonathan Cavendish und William Nicholson kannten sich bereits gut, Cavendish hatte das Historiendrama „Elizabeth – Das goldene Königreich“ produziert, für das Nicholson das Drehbuch verfasste. Nicholson war absolut fasziniert von Robin Cavendishs beeindruckender Lebensgeschichte. „Ich ging also mit Bill zum Mittagessen und fragte ihn, ob ich ihm eine Geschichte erzählen dürfte“, blickt Cavendish zurück. „Als ich damit begann, war er gerade dabei, eine Gabel voll Essen zum Mund zu führen. Und dort war sie auch noch, als ich 15 Minuten später meine Ausführungen beendet hatte!“
 
„Es gab kein Geld und keinen Vertrag. Aber ich hielt diese unglaubliche Geschichte für großartig und wollte unbedingt das Drehbuch schreiben“, erinnert sich Nicholson und begann mit der Arbeit am Drehbuch, dem beide über die Jahre hinweg den Feinschliff gaben. Andy Serkis übernimmt die Regie In der Zwischenzeit hatte Jonathan Cavendish zusammen mit Andy Serkis die Firma „The Imaginarium“ gegründet. Serkis wurde u.a. als Darsteller von Gollum in Peter Jacksons „Der Herr der Ringe“-Trilogie und des Schimpansen Caesar in „Planet der Affen: Prevolution“ weltbekannt und hat hinter der Kamera als Regisseur des 2. Aufnahmeteams bei Peter Jacksons Trilogie zu „Der Hobbit“ erste Erfahrungen gemacht.
 
Es war ein seltsamer Zufall, dass Serkis ein Haus in der Nähe von Oxford kaufte, nur ein paar hundert Meter von Diana Cavendishs Haus entfernt, in dem sich die Geschichte von SOLANGE ICH ATME zu großen Teile abspielt. „Die Folge war, dass Andy meine Mutter wirklich sehr gut kennenlernte“, erklärt Cavendish. „Ich las das Drehbuch und kam aus dem Heulen nicht mehr heraus.“, blickt Serkis zurück. „Das Drehbuch ist außergewöhnlich. Nicht nur wegen der unglaublichen Liebesgeschichte, sondern auch wegen der Aufrichtigkeit und des Humors. Zudem sprach mich der Aspekt an, dass Robin und Diana echte Pionierarbeit geleistet hatten. Die Entscheidung zu treffen, ein neues Leben für sich und eine Technologie zu erfinden, mit deren Hilfe man überleben konnte, ähnelte für mich einer monumentalen Bergbesteigung. Und für mich hat Robin hier in seinem Garten den Mount Everest bestiegen.“
 
„Als Andy und ich The Imaginarium gründeten, wusste ich, dass aus ihm ein großartiger Regisseur werden würde“, fügt Jonathan Cavendish hinzu. „Auch für ihn ging es um die Kraft der Liebe, mit der sich all die Schwierigkeiten überwinden ließen, mit denen meine Eltern konfrontiert wurden. Obwohl ich all das natürlich selbst miterlebt hatte, war mir zuvor doch nicht ganz bewusst geworden, was für Pioniere sie tatsächlich waren.“
 
Die Dreharbeiten beginnen
 
Das Drehbuch erzählt eine Geschichte, die uns mit Robin Cavendish an weit verstreute Schauplätze entführt, von England, über Kenia und Spanien bis nach Deutschland. Drehorte für all diese benötigten Szenen fand man in England und Südafrika. Furlongs, das Haus von Robin und Diana Cavendish, wurde im Film von einem Haus in der Nähe von Luton architektonisch gedoubelt. „Wir erschufen eine Version von Furlongs, die eine ähnlich exzentrische Aura wie das Vorbild hatte“, erläutert Jonathan Cavendish.
 
William Nicholson begleitete den Weg von SOLANGE ICH ATME auf die Leinwand von Beginn an. Von Jonathan Cavendish schwärmt der Autor in den höchsten Tönen: „Er war eine Art permanenter Beobachter in einer wahren Geschichte, zu der er selbst gehörte. Als Produzent war Jonathan gnadenlos – auch zu sich selbst. In früheren Fassungen des Drehbuchs war seine Rolle stärker ausgebaut, aber er hat dann einige dieser Szenen entfernt. Er sagte nur: ‚Es geht hier um Robin und Diana.’ Er hat sich darauf konzentriert, einen Film zu machen, der funktioniert.“
 
Vor und während der Dreharbeiten ermöglichte Diana Cavendish ihrer Darstellerin Claire Foy ständigen Kontakt. Die Schauspielerin empfand das als echtes Geschenk: „Dass Diana bei den Dreharbeiten oft präsent war, gab uns das Gefühl, dass wir alle hier in etwas ganz Besonderes involviert waren. Die Dreharbeiten waren kurz, und es war harte Arbeit, aber wir haben sie gemeinsam gestemmt. Wir fühlten uns wie eine Familie.“
 
With a little help from my friends „Für mich zählt dieser Film zu den authentischsten Filmbiografien, die je gedreht wurden“, führt Jonathan Cavendish weiter aus. „Mein Vater und meine Mutter führten und lebten eine Partnerschaft in absoluter Gleichberechtigung. Sie ermöglichte es ihm, aus diesem schweren Verlustgefühl ausbrechen und ein neues Leben beginnen zu können mit vielen Freunden, die uns unterstützten. Es ist erstaunlich, was diese Freunde geleistet haben. Ich habe in der Zwischenzeit erfahren, dass für viele von ihnen diese Erfahrung zu den besten zählt, die sie in ihrem Leben gemacht haben. Und alle halfen sie meinem Vater dabei, sein Leben zurückzubekommen. Dieser Film wurde von einer Familie für eine Familie gemacht.“