*** Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier ***

 
ff5 kritik
 
Autor: Walter Hummer
        
Die jungen Detektive sorgten erst in Buchform, dann im Fernsehen und seit einigen Jahren auch im Kino für Spannung. Im mittlerweile fünften Kinofilm muss ein fast vollständig neues Team nicht nur ein Verbrechen aufklären, sondern auch noch ein Dinosaurierskelett finden.
 
"Wir sind fünf Freunde, wir sind genau wie ihr"
 
George, Julian, Dick, Anne und Hund Timmy sind mit Tante Fanny in einer kleinen Pension irgendwo am Rande einer Kleinstadt gestrandet. Dort lebt auch Marty, ein junger Mann der nach dem Tod seines Vaters ganz alleine lebt. Marty wird von anderen Menschen nicht ganz ernst genommen, weil ihm einiges ein bisschen schwerer fällt als anderen. Er vermisst seinen Vater, der bei den anderen Bewohnern der Kleinstadt als Spinner galt. Aber Marty weiß, sein Vater hat vor seinem Tod tatsächlich ein Dinosaurierskelett gefunden. Als die fünf Freunde und er eine Karte mit genauen Angaben zum Fundort entdecken, sieht es so aus, als könnte Marty seinen Vater rehabilitieren. Doch dann wird die Karte gestohlen. Und George, Julian, Dick, Anne machen sich zusammen mit Timmy auf, den Fall zu lösen.
 
 
Seit bald 80 Jahren bringen Enyd Blytons junge Helden den Kindern der ganzen Welt bei, dunkle Höhlen und baufällige Gebäude zu betreten, auf hohe Türme zu klettern und ganz allgemein nicht auf Erwachsene zu hören. Vor 40 Jahren lief dann die britische Fernsehserie auf der Grundlage der Buchreihe an. Und 2012 kam dann der erste Spielfilm in die Kinos. Regie bei Teil eins und allen Nachfolgern führte Mike Marzuk. Nachdem die bisherigen Darsteller der Freunde nach Teil vier aber ihren Rollen entwachsen waren, bekommen wir nun ein neues Team zu sehen. Allegra Tinnefeld als George, Marinus Hohmann als Julian, Ron Antony Renzenbrink als Dick und Amelie Lammers als Anne können sich dabei auf ihren erfahrenen tierischen Kollegen Bobby verlassen. Der hat nämlich bereits in den letzten beiden Filmen den Hund Timmy gespielt. Und die jungen Darsteller machen ihre Sache sehr gut. Ihre Szenen sind gut geschrieben, ihre Dialoge flott und witzig. Den besten Text des Films hat Anne, die Jüngste, wenn sie meint: "Erwachsene die ständig Selfies im Internet posten? Ich finde so was verdächtig."
 
Anders steht es um die erwachsenen Darsteller. Die haben laut Drehbuch alle miteinander vor allem doof zu sein. Das darzustellen gelingt dem einen mehr, dem anderen weniger. Vor allem Jürgen Tarrach ("Wambo") kann einem leidtun. In einer von vielen erwachsenen Rollen, die praktisch nichts zur Handlung beitragen, hat er sicher einen der peinlichsten Auftritte seiner Karriere. Gegen einen guten Furzwitz gibt es ja grundsätzlich nichts zu sagen. Aber irgendjemand hätte Drehbuchautor Mike Marzuk erklären müssen, dass Furzwitze ohne Witze einfach bloß Fürze sind.
 
Die Krimihandlung ist natürlich hanebüchen (Wozu brauchen Pharmaunternehmen eigentlich Dinosaurierknochen?). Aber das gilt auch für die meisten Tatortfolgen. Für einen Kinderfilm ist die Handlung weder zu kompliziert noch langweilig. Es gibt einige witzige Szenen, einige spannende Sequenzen und einen sehr netten Handlungsstrang, in dem ein junger Mann, der ein bisschen anders ist als andere, doch noch seinen Weg findet. Die ganze Geschichte wurde an malerischen Drehorten in der fränkischen und der sächsischen Schweiz sehr schön in Szene gesetzt. Und vor allem Australian-Shepherd Bobby zeigt als Timmy vollen Einsatz.
 
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Die neuen Freunde
 
Allegra Tinnefeld hat bisher unter anderem in "SOKO Donau" und "Das Sacher" mitgewirkt. Die Schauspielerei ist für die Zwölfjährige aber nur ein Nebenjob. Tinnefeld tritt als Violinistin mit einer Band auf, die aus Mitgliedern der Wiener Symphoniker besteht. Bei "Das Supertalent" erreichte sie den zweiten Platz. Als George, die lieber ein Junge als ein Mädchen wäre, wirkt sie im Film ebenso sympathisch wie klug.
 
Marinus Hohmann ist ebenfalls Musiker, tritt aber auch am Theater und im Film als Schauspieler auf ("Willkommen bei den Hartmanns"). Als Julian ist er der älteste der Freunde und wirkt sehr souverän.
 
Ron Antony Renzenbrink spielt Hockey und Fußball, was er auch in "Die wilden Kerle: Die Legende lebt" zeigen konnte. Als Dick ist er ebenso belesen wie ungeschickt. So eine Rolle kann schnell nerven. Der junge Mann bleibt hier aber immer sympathisch.
 
Amelie Lammers ist gerade mal 10 Jahre alt. Trotzdem ist sie sowohl Modell als auch Schauspielerin. Als Anne bereichert sie das Team mit ihrer erfrischend natürlichen Art.
 
Jeder Hund ist ein guter Hund. Wer das nicht weiß, muss nur mal zu einem Hund hingehen und ihn fragen. Australien-Shepherd Bobby ist aber ein besonders guter Hund. Sollte demnächst der Film "Ein Freund allein - Timmys großes Abenteuer" rauskommen, melde ich mich jetzt schon mal für die Pressevorführung an. (Besonders interessant wird das Interview mit dem Star werden. Einfach den Hund streicheln und immer wieder fragen, ob er ein guter Hund ist. Und das solange bis Reporter und Star müde sind. Das darf das ZDF dann auch gerne in "Aspekte" zeigen).
 
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Fazit
 
Der neueste Fall der Fünf Freunde bietet spannende Unterhaltung für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren. Und weil jeder Hund ein guter Hund ist, ist jeder Film mit einem Hund in einer der Hauptrollen schon mal deshalb ein guter Film.
 
 
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