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*** Halloween Haunt ***

ouatih kritik

Autor: Christopher Diekhaus
 
Wer spielerischen Nervenkitzel sucht, wird echtes Grauen finden. Unter diesem Motto steht der wenig zimperliche Horrorstreifen „Halloween Haunt“, in dem ein paar junge Leute an eine Bande brutaler Maskenkiller geraten.
 
Im Nirgendwo lauert der Tod
 
Das Halloween-Fest steht vor der Tür, lockt mit ausgelassenen Partys, geht der Studentin Harper (Katie Stevens) aber eigentlich am Allerwertesten vorbei. Denn gerade erst hat sie sich von ihrem gewalttätigen Freund getrennt und fürchtet, dass er ihr auflauern könnte. Das Haus verlassen möchte Harper nur ungern. Sehr zum Verdruss ihrer Mitbewohnerin Bailey (Lauryn Alisa McClain), die der Meinung ist, dass sie genau jetzt Ablenkung brauche. Harper lässt sich am Ende zum Umdenken bewegen und versucht, so gut es eben geht, den Abend mit ihren Freundinnen zu genießen.
 
Auf der Kostümfeier lernen die jungen Frauen zwei Männer kennen und machen sich mit den beiden irgendwann auf die Suche nach einem kommerziell betriebenen Gruselhaus, um sich einen kleinen Adrenalinkick zu besorgen. Als Harper glaubt, von einem anderen Wagen verfolgt zu werden, schlagen sie mitten in der Pampa einen Umweg ein und kommen schließlich zu einer alten Lagerhalle, die als Horrorparcours dient. Ihre Mobiltelefone müssen die Spuktouristen am Eingang einem mysteriösen Clown aushändigen. Und auch ein unterzeichneter Haftungsausschluss wandert in seine Obhut. Sind die ersten Schockszenarien nach dem Betreten der Anlage noch recht harmlos, begreifen die Besucher nur wenig später, dass sie das labyrinthische Gebäude offenbar nicht mehr lebend verlassen sollen.
 

 
Scott Beck und Bryan Woods machten 2018 als Mitautoren des clever konzipierten Endzeitfilms „A Quiet Place“ von sich reden. Verglichen mit dem an den Kinokassen überraschend erfolgreichen Horrorthriller, den John Krasinski inszenierte, ist ihre Regiearbeit „Halloween Haunt“ deutlich gröber gestrickt. Bis auf die im Zentrum stehende Harper, die eine traumatische, allerdings recht plakative Backstory erhält, bleiben die auftretenden Figuren profillos. Sehr schnell geht es zum Hauptschauplatz. Und einmal dort angekommen, heißt es nur noch: ums Überleben kämpfen.
 
Auf Plot-Ebene warten keine großen Überraschungen. Auch nicht mit Blick auf die rabiaten Spukhaus-Schausteller, deren Masken mitunter bekannten Kinogruselgestalten nachempfunden sind. Das von Beck und Woods selbst verfasste Skript reduziert die vermummten Angreifer auf den Status wahnsinniger Mörder mit Hang zu bizarren Spielen. Wie so oft in Abzählschockern dieser Art darf man an die überschaubare Handlung keine logischen Maßstäbe anlegen. Absurd ist schon der Aufwand, mit dem die Killer die Lagerhalle in ein tödliches Fallen- und Rätselparadies verwandeln.
 
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Knackiges Tempo, überzeugendes Setting
 
Schafft man es, Fragen nach der Plausibilität hintenanzustellen und sich nicht über die zuweilen dümmlichen Entscheidungen der Protagonisten aufzuregen, liefert „Halloween Haunt“ anderthalb Stunden passable Spannungsunterhaltung. Die Inszenierung fällt angemessen schnörkellos und effektiv aus. Das Tempo halten die Regisseure hoch. Und die Tatsache, dass die Studenten eingeschlossen sind, sorgt in einigen Momenten für handfeste Beklemmung. Nicht zuletzt, weil Produktionsdesigner Austin Gorg die unterschiedlichen Horrorräume recht ungemütlich ausstattet. Das alles ist wahrlich kein Hexenwerk, sondern solide Handwerksarbeit, die ihren Zweck erfüllt.
 
Als Zuschauer verspürt man wiederholt ein Unbehagen und malt sich mehr als einmal aus, was man selbst in einer solchen Lage tun würde. Mit ihrem kleinen, dreckigen Reißer beweisen Beck und Woods zudem, dass weniger manchmal mehr sein kann. Offensive Schockeffekte werden zwar routiniert eingesetzt. Verstörender als die konventionellen Schreckattacken sind allerdings Momente, in denen die maskierten Gegenspieler den Protagonisten einfach nur stumm und stoisch gegenübertreten.
 
Den zufriedenstellende Eindruck, den „Halloween Haunt“ trotz der auf einen Bierdeckel passenden Handlung lange Zeit hinterlässt, reißen die Regisseure auf den letzten Metern beinahe ein. Mit einem grellen Nachklapp wollen sie das Publikum noch einmal durchschütteln. Derart plump und hastig, wie das Ganze abgewickelt wird, muss es aber nicht verwundern, dass die intendierte Wirkung größtenteils verpufft. Welchen Mehrwehrt der schlampige Epilog besitzt, wissen wohl nur die Macher selbst.
 
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Fazit
 
Der Plot ist nicht der Rede wert, die Umsetzung aber souverän und packend genug, um bis zum Ende dranzubleiben.
 
 
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