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*** Playmobil - Der Film ***

 

ouatih kritik

Autor: Peter Osteried
 
Seit Mitte der 1970er Jahre gibt es bereits Playmobil. Damals fing alles unscheinbar an, heutzutage ist aus dem fränkischen Hersteller ein echter Riese geworden. Das Programm wurde stets ausgebaut, heute gibt es kaum noch ein Genre oder eine Epoche, die nicht von Playmobil beackert wurden.
 
Entsprechend groß war der Erfolg, so dass es wohl kaum jemanden unter 40 gibt, der in seinem Leben nicht schon mal mit Playmobil gespielt hat. Darauf setzt nun auch PLAYMOBIL – DER FILM, der ein fantastisches Abenteuer präsentiert, das die unterschiedlichsten Spielbereiche abdeckt und auch die Nostalgie der Zuschauer bedient.
 
In der Playmobil-Welt
 
Eigentlich wollte Marla (Anya Taylor-Joy) ja vor dem College noch die Welt sehen und mit dem Rucksack auf dem Rücken reisen, doch dann schlägt das Schicksal grausam zu. Ihre Eltern sterben bei einem Unfall, weswegen sich Marla fortan um ihren kleinen Bruder Charlie (Gabriel Bateman) kümmern und dafür ihre Träume opfern muss. Vier Jahre später ist Marla für Charlie so etwas wie die Ersatzmutter geworden. Sie kümmert sich um alles, hat für sich selbst aber kaum noch Zeit – und für Spaß sowieso nicht. Darüber gerät sie mit Charlie in Streit, der davonläuft.
 

 
Marla folgt ihm zu einer Ausstellung mit Playmobil-Figuren, in der sie ein Abenteuer erwartet, wie sie es nie für möglich gehalten hätten. Denn sie werden flugs in die Playmobil-Welt hineingezogen, wo aus dem kleinen Jungen ein tapferer Wikinger wird. Marla und Charlie werden jedoch getrennt, weswegen sie alles daransetzen muss, ihren Bruder wiederzufinden. Dabei läuft ihr die Zeit davon, denn nicht nur Charlie schwebt in höchster Gefahr.
 
Mitten rein ins Geschehen
 
Wie schon beim LEGO FILM ist es auch hier so, dass dies ein Film für alle Altersgruppen ist. Weil jeder mit Playmobil gespielt hat. Als Kind, aber auch als Erwachsener, der mit seinen Kindern Playmobil spielt. Entsprechend ist dies ein Film, der alles Altersgruppen vereint, weil für jeden Geschmack etwas dabei ist. Und das nicht nur inhaltlich, sondern auch von den Spielwelten. Denn bei der Reise, die Marla durchmachen muss, führt es sie durch eine Western-Stadt, prähistorische Zeiten, die Stadt von morgen und direkt ins alte Rom. Das ist ausgesprochen vielseitig und abwechslungsreich, so dass immer etwas geboten ist.
 
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Zudem ist die Geschichte auch rasant erzählt und bleibt der Playmobil-Philosophie treu. Es gibt zwar Action, wenn etwa die Wikinger gegeneinander kämpfen, aber gewalttätig ist dies nie. Zudem schafft es der Film auf sehr smarte Art und Weise, das Spielgefühl von Playmobil heraufzubeschwören, indem die Figuren durch die unterschiedlichsten Spielwelten reisen, die zueinander völlig anachronistisch sind. Wie im Kinderzimmer schert sich aber niemand darum. Gespielt wird mit allem, was vorhanden ist. Das ahmt der Film hervorragend nach.
 
Auch was für die Älteren Der Film hat die Möglichkeit, mit den vielen verschiedenen Spielwelten auch Dinge zu referenzieren, die nicht unbedingt auf Kinder abzielen. So gibt es hier einen Geheimagenten, der deutlich an James Bond angelegt ist. Das sind kleine Bonmots für die älteren Zuschauer, die entsprechende Handlung ist aber auch für kleinere Kids nicht überfordernd.
 
Das Ganze versteht sich auch als Musical. Es sind zwar nicht allzu viele Songs, die hier präsentiert werden, sie fügen sich aber gut ins Gesamtbild ein und gehen auch sehr schön ins Ohr.
 
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Fazit
 
Die Mixtur aus Realfilm am Anfang und Ende und Computeranimation dazwischen ist sehr gut gelungen und trägt dazu bei, den Sprung in die Playmobil-Welt flüssig zu gestalten, weil hier mit den aneinandergrenzenden Spielwelten eben auch alles möglich ist. Neben reichlich Humor gibt es ein paar gute Songs, kindgerechte Action, ein paar gefühlvolle Szenen und Momente, die herrlich abstrus sind – etwa, wenn ein geflügeltes Pferd in der Westernstadt auftaucht.
 
„Playmobil – Der Film“ ist gute Unterhaltung für Jung und Alt.
 
 
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